Kratten
Borgata Kratten präsentiert sich als kleiner Häuserkomplex in guter sonniger Lage an den Hängen oberhalb der alten Straße, mit einem Anhang, der sich bis zur Durchquerung derselben erstreckt, insgesamt auf einer durchschnittlichen Höhe von 1250 m. Die städtebauliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts, die etwas weiter talabwärts stattfand, hat ihre Struktur und die wertvollen architektonischen Zeugnisse nahezu unberührt gelassen.
Eine Kapelle, die der Madonna di Lourdes gewidmet ist und 1920 erbaut wurde, steht isoliert auf den Wiesen und blickt auf den Rand der alten Straße, ähnlich wie in den Ortschaften Bach und Hoffe, während ein Brunnen etwas weiter östlich die Ecke mit dem kurzen Straßenabschnitt markiert, der die oberen Häuser der Ortschaft erreicht.
Unmittelbar unterhalb der alten Straße, am Rande des Abstiegs, der in die neue Straße mündet und das Bett des Rio Kratten entlangführt, verbirgt sich ein rekonstruiertes Exemplar eines kèisn, des charakteristischen Getreidetrockners, von dem das einzige andere erhaltene Exemplar in höherer und freier Lage, nur wenig westlich, auf den Wiesen der nahegelegenen Ortschaft Fontana zu sehen ist.
Unter den Zeugnissen der traditionellen Holzarchitektur verdienen die aus dem 17. Jahrhundert stammende, teilweise gemauerte s'Gottn Paurn (1634) Erwähnung, die zu den ältesten dokumentierten Häusern zählt, sowie das zusammengesetzte Haus s'Chrischtn - s'Khrotars, das aus der Zusammenlegung von vier heterogenen Teilen entstanden ist, aber auch die Gruppe von Bauernhäusern, die den nordöstlichen Rand der Ortschaft bildet.
Von besonderem Interesse ist schließlich der Stall-Scheune Beibar Sèffn - s'Chrischtn - s'Khrotars, dessen Fassadenteil vollständig aus Holzbalken gefertigt ist, und zwar vom Boden aus.