Eine tausendjährige Abtei, eingebettet im Grün der friulanischen Ebene. Ein Dorf, das um das alte Kloster herum entstanden ist. Eine Oase der Ruhe und Stille, wo man sich wiederfinden kann. Ein besonderer Ort, im Unendlichen des Universums ausgeschnitten, wo man sich immer zu Hause fühlt. Willkommen in Sesto al Reghena, willkommen in den Terre degli Abati. 

In der unteren friulanischen Ebene an der Grenze zu Venetien kündigen Felder entlang der alten römischen Straße ein Land reich an Grün und Wasser an: das Land der Äbte. 

Alles beginnt in der Mitte des 8. Jahrhunderts, in der letzten Phase der langobardischen Zeit, als drei Brüder die Benediktinerabtei Santa Maria di Sesto gründeten, die von den Ufern des Reghena aus in ihrer langen Geschichte Macht, Spiritualität und Kunst verbreiten sollte. Der Fluss fließt ruhig und sanft durch die von Hecken gesäumten Felder und schlängelt sich zwischen den blühenden Ufern der Linden, zwischen Feuchtwiesen und stabilen Wiesen. Der Glockenturm signalisiert am Horizont die Anwesenheit der Abtei. In der Krypta, Echos von Byzanz in den zwei Platten aus griechischem Marmor, möglicherweise aus einer venezianischen Werkstatt, die die Verkündigung darstellen, mit der Madonna, die nicht griechischer sein könnte. Nordisch hingegen ist die Madonna, die auf ihren Knien den steifen Sohn mit einem enormen Riss in der Seite hält, des schmerzhaften Vesperbildes, einer Andachtsfigur germanischen Ursprungs. Und immer in der Krypta der Abteikirche, eines der wertvollen Stücke der langobardischen Kunst des 8. Jahrhunderts, die Urne der Heiligen Anastasia, in deren Marmor das Geheimnis des Kreuzes dargestellt ist, das blühende Kreuz, um das das Leben ausbricht, wie es die typischen langobardischen Stilisierungen symbolisieren: pflanzliche Dekorationen, Blumen und Pflanzen, die wir auch in den Feldern rund um Sesto finden.