In der Landschaft von Madrisio befindet sich die Madonna di Tavella, eine wunderschöne Kapelle, die in ihrer heutigen Form gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbaut wurde. 

Einige Hinweise lassen vermuten, dass sie auf einem viel älteren Gebäude, wahrscheinlich römisch oder frühchristlich, rekonstruiert oder erweitert wurde: Dies wird durch die in der Umgebung gefundene und nun im Inneren platzierte Grabstele, die ein Ehepaar aus der Kaiserzeit darstellt, sowie durch das kleine Heiligtum mit Apsis und Altarbasis, das unter dem Boden des Raumes in der südöstlichen Ecke entdeckt wurde, nahegelegt. 

(Foto Fabio Masotti für Borghiclic)

An der antiken Wand der ersten Kirche sind Fragmente von Fresken wieder aufgetaucht, die eine schöne und seltene byzantinische Madonna (11.-12. Jahrhundert) darstellen, möglicherweise ein Überrest einer Kreuzabnahme, ein dekorativer Streifen mit Akanthusblättern und Füllfragmente mit Medusen und Muscheln.

Interessant sind die drei Votivbilder, die 1519 von culau simit, lenar de duri und marti de pieri gemalt wurden, wie die begleitenden Inschriften bezeugen. Die Fassade ist asymmetrisch, mit einem Glockengiebel; im Inneren endet der rechteckige Raum mit sichtbaren Balken mit dem Hauptaltar, der auf 1771-73 datiert ist; links führt das Seitenschiff mit drei Jochen und Kreuzgewölben zum Altar der Hl. Maria Magdalena von 1554.

Foto RS